Kurische Straße

Pankow, Ortsteil Prenzlauer Berg
Name ab 9.11.1911
Name bis 4.9.1974
Namen
(früher/später)
John-Schehr-Straße (1974)
Namens-
erläuterung
Kurisches Haff (russ. Kursskij Zaliw, lit. Kursiu marius), Meeresbucht zwischen der Kurischen Nehrung (Kurskaja Kossa) im Westen, dem Samland im Süden und der Memelniederung im Osten. Sie gehört heute zu Rußland und Litauen. Die Nehrung, welche die Bucht im Westen begrenzt, dehnt sich 97 Kilometer weit in die Ostsee. Der Dünenstreifen hat eine durchschnittliche Breite von einem halben bis zu vier Kilometern. In frühgeschichtlicher Zeit besiedelten die Kuren - ein baltischer Stamm - den Küstenstreifen des Kurischen Haffs. Durch die Gründung von Burg und Stadt Memel 1252 gewannen die Nehrung und das Haff Bedeutung in der deutschen Geschichte. Im 13. Jahrhundert wurde das Kurische Haff vom Deutschen Orden erobert und besiedelt. Der Landmeister Konrad von Thierberg ließ eine Burg zur Abwehr litauischer Truppen errichten. Der Orden baute eine Anzahl Burgen, gründete Siedlungen und sicherte sich zugleich diese Heerstraße, welche die Nehrung darstellte. Ihre Funktion als Verbindungsstraße hat die Kurische Nehrung durch die Jahrhunderte behalten. Erstmals wurde sie 1253 beim Feldzug der Samländer gegen die 1252 gegründete Stadt Memel als Heerstraße genutzt. 1807 benutzte sie u. a. Königin Luise von Preußen auf ihrer Flucht vor den Truppen Napoléons I. Bonaparte. Um die Nehrung vor der Versandung zu bewahren, erließ Friedrich II. von Preußen die Anordnung, dort neu zu pflanzen. Doch insgesamt hatte dies wenig Erfolg. Schon im Ergebnis des Ersten Weltkrieges wurde der Nordteil der Nehrung mit dem Memelland an Litauen abgegeben.
  Vorher Straße Nr. 7, Abt. XIII/1 des Bebauungsplanes.
aktueller Name John-Schehr-Straße


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