Hoher Steinweg

Mitte, Ortsteil Mitte
Name ab Mittelalter
Name bis 1969
Namens-
erläuterung
Beim Hohen Steinweg handelt es sich um eine alte Bezeichnung für eine gepflasterte Straße. Sie war eine der ältesten Straßen Berlins. Nach dem Brande von 1380 wurde sie mit Schutt erhöht. Der Name ist wahrscheinlich als hochgelegter Steinweg zu verstehen. Chronisten berichten, daß sie frühzeitig mit besserem Pflaster versehen wurde, weil die Kurfürsten von ihrer alten Wohnung im Hohen Haus in der Klosterstraße aus diese Straße passieren mußten, um zum Spandauer Tor zu gelangen. 1574 wurde sie als erste gepflasterte Straße erwähnt. Nach Überlieferungen verdankt der Weg seine Benennung einem sonderbaren Befehl des Großen Kurfürsten im Jahre 1671. Der Rat von Berlin hatte sich geweigert, für die Reinigung der Straßen zu sorgen, weil sämtliche Bürger mit der Feldarbeit beschäftigt wären. So wurde der Müll in der Gegend des Neuen Marktes abgeladen. Dieser erreichte bald eine solche Höhe, daß der Kurfürst eine Verfügung erließ, nach der jeder Bauer, der nach Berlin zum Markt kam, einige Feldsteine mitbringen und dafür eine Fuhre Kehricht als Dünger mit aus der Stadt nehmen mußte. So entstand ein großer Steinhaufen, mit dem diese Gegend gepflastert wurde.
  Die Straße führte in Verlängerung der Jüdenstraße von der Rathausstraße zur Bischofstraße (zwischen Spandauer und Klosterstraße) am Neuen Markt (an der Marienkirche). Sie wurde 1969 eingezogen.


© Edition Luisenstadt, 2008
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