Heiligegeiststraße

Mitte, Ortsteil Mitte
Name ab vor 1704
Name bis 1972
Namen
(früher/später)
Nach dem Heiligen Geiste (Mittelalter-vor 1704)
Namens-
erläuterung
benannt nach dem Hospital und der Kapelle zum Heiligen Geist. Das dort gelegene Heilig-Geist-Spital ist eine der ältesten Berliner geistlichen Stiftungen und wird zuerst 1288 im Privilegium des Gewerkes der Schneider erwähnt. Die älteste Urkunde, eine Schenkungsurkunde aus Pergament in Mönchsschrift, ist aus dem Jahre 1313. Sie sagt u. a. aus, daß im Spital 16 alte Männer und 17 Frauen unterhalten werden. Das Spital wurde 1825 abgerissen und durch einen zweigeschossigen Neubau ersetzt. Die Heilig-Geist-Kapelle ist eines der ältesten Gebäude Berlins und gehörte zum Hospital. Die 1313 erstmals urkundlich nachgewiesene Kapelle, ein 17 Meter langer und etwa zehn Meter breiter Backsteinbau von drei Joch über einem Feldsteinsockel mit reich gegliedertem Ostgiebel, hatte ursprünglich im Inneren einen flach gedeckten Saal. Bei einem Umbau erhielt sie 1476 ein spätgotisches Sterngewölbe. 1816 erfolgte der Abriß des Turms. Von 1655 bis 1703 war sie die erste Garnisonkirche Berlins. Bis 1905 wurde sie für katholische Gottesdienste genutzt. Dann wurde sie in den Neubau der 1906 eröffneten Handelsschule der Berliner Kaufmannschaft einbezogen. Heute gehört sie zur Humboldt-Universität Berlin.
  Sie wurde erst im 18. Jahrhundert mit Wohnhäusern bebaut und hat dann ihren Namen nach dem an ihrem Ende befindlichen Heiligegeist-Hospital erhalten. Die Schreibweise war auch Heiligengeiststraße. Am 25. August 1938 war bereits der Teil der Heiligegeiststraße zwischen Kaiser-Wilhelm-Straße (heute Karl-Liebknecht-Straße) und Sankt-Wolfgang-Straße (einst an der Burgstraße gelegen) durch den Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes eingezogen worden. 1972 erfolgte der Einzug der ganzen Straße. Die Straße verlief zwischen Heiligegeistgasse und Rathausstraße, parallel zur Spandauer Straße.


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