Georgenkirchhof

Mitte, Ortsteil Mitte
Name ab 20.10.1780
Name bis 13.1.1864
Namen
(früher/später)
Georgenkirchplatz (1864-1973)
Namens-
erläuterung
Georg, Märtyrer unter Diokletian (284-305, römischer Kaiser), dessen Existenz jedoch bis heute umstritten ist. Er soll als Offizier während der Christenverfolgungen 303-311 seines christlichen Glaubens wegen getötet worden sein. Er gilt als Nothelfer und Schutzheiliger der Ritter. Sein Kult kam im Mittelalter durch die Kreuzfahrer nach Europa. Seit dem 12. Jahrhundert wird er als Drachentöter dargestellt.
  Bereits 1228 wurde das Georgenhospital urkundlich erwähnt und 1331 die Existenz der dazugehörenden Kirche beurkundet. 1779 wurde diese Kirche abgerissen, ihr Neubau am 29. Oktober 1780 geweiht. Im Jahre 1894 wurde sie durch eine dritte ersetzt, die infolge schwerer Zerstörung während des Zweiten Weltkriegs 1949 gesprengt werden mußte. Nach dieser Kirche erhielt der Platz seinen Namen. Der Kirchhof diente - bevor die Georgenvorstadt (ab 1701 Königstadt) entstanden war - zur Bestattung der im dortigen Pesthaus und Hospital Verstorbenen, der Armen sowie der Hingerichteten. Gaedicke beschreibt 1828 den Platz so: "Der Georgenkirchhof um die Kirche ist jedoch kein Begräbnisplatz mehr, sondern ein herrlicher Platz, ungepflastert und 400 Schritt im Umfange."
>BR>Der Georgenkirchhof, auf dem die Georgenkirche stand, lag am Beginn der Georgenkirchstraße, nordöstlich des Alexanderplatzes, etwa in Höhe des Büro- und Geschäftshauses Otto-Braun-Straße 70/72. Der Platz existiert nicht mehr. Er fiel bei der Bebauung des Stadtzentrums in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts fort.


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