Füsilierstraße

Mitte, Ortsteil Mitte
Name ab 20.11.1861
Name bis 1908
Namen
(früher/später)
Erste Scheunengasse (um 1700-1861)
Kleine Scheunengasse (Ende 18. Jh.-um 1825)
Scheunenquergasse (um 1825-Mitte 19. Jh.)
Namens-
erläuterung
Füsilier, französisch, von fusil (Flinte, Gewehr), zuerst in Frankreich verwendete Bezeichnung für die mit Steinschloßgewehren ausgerüsteten Angehörigen einer Spezialtruppe (zusammengefaßt im 1671 aufgestellten Füsilierregiment), die man bei Belagerungen zum Schutz der Artillerie und der Pioniere einsetzte. Im 18. Jahrhundert wurde der Begriff Füsiliere auch in Deutschland verwendet. 1808 erhielt in Preußen jedes Infanterieregiment ein Füsilierbataillon. Die mit schwarzer Lederkleidung ausgestatteten Truppen galten als Eliteeinheiten. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts verloren die Füsiliere im Zuge der Vereinheitlichung der Infanterie ihren besonderen Charakter, der Name hielt sich aber noch bis zum Ersten Weltkrieg bei den dritten Bataillonen der preußischen Garde- und Grenadierregimenter.
  Die Benennung hängt sehr wahrscheinlich mit der Richtung der Straße zusammen, die auf die Kaserne des Kaiser-Alexander-Garderegiments zulief.

Die Kleine Scheunengasse und die Scheunenquergasse waren Durchgänge, die später zur Ersten Scheunengasse dazukamen. Bei der Anlage des Babelsberger Platzes (heute Rosa-Luxemburg-Platz) verschwand das Scheunenviertel. Die Füsilierstraße war 1908 zum letzten Mal im Adreßbuch aufgeführt. Die Straße verlief zwischen Linien- und Hirtenstraße


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