Charitéstraße

Mitte, Ortsteil Mitte
Name ab um 1735
Name bis 1836
Namen
(früher/später)
Communikation am Neuen Thor (1836-1891)
Hannoversche Straße (1891)
Namens-
erläuterung
Charité, von lat. caritas (Barmherzigkeit), frühere Bezeichnung für Kranken- und Pflegeanstalten, in denen die ärmere Bevölkerung kostenlos ärztlich behandelt wurde. König Friedrich I. ließ auf dem heutigen Gelände der Charité ein Pesthaus bauen (1710). Man nutzte das Gebäude als Lazarett für die Garnison von Berlin und als Siechenheim, da die Pest Berlin nicht erreichte. Nach Erweiterungsbauten erhielt die Anstalt 1727 den Namen Charité. 1735–1739 entstanden weitere Gebäude. 1795 gehörten zehn Gebäude zur Charité, nachdem zuvor das Pesthaus abgerissen worden war. 1796 wurde die Charité-Kirche gebaut. 1810 – bei Gründung der Universität Berlin – wurde die Charité medizinische Fakultät. 1885 mußte die Charité erweitert werden, in der Ziegelstraße entstand die chirurgische Klinik. Danach erfolgte der Neubau der Charité. Nach dem Zweiten Weltkrieg war ein großer Teil der Charité zerstört. 1982/83 wurden neue Gebäude errichtet, u.a. ein 24-Etagen-Hochhaus. An der Charité arbeiteten und lehrten u. a. Christoph Wilhelm Hufeland, Albrecht von Graefe, Johann Friedrich Dieffenbach, Bernhard von Langenbeck, Robert Koch, Rudolf Virchow und Ferdinand Sauerbruch.
  Die Straße entstand mit der Zoll- und Akzisemauer um 1735 und erhielt 1836 mit der Errichtung des Neuen Tores ihren neuen Namen.
aktueller Name Hannoversche Straße


© Edition Luisenstadt, 2008
www.berlingeschichte.de