Roellig, Ruth Margarete

* 14. Dezember 1878 in Schwiebus
† 31. Juli 1969 in Berlin
Schriftstellerin

Die Tochter eines Hoteliers kam mit ihren Eltern 1887 nach Berlin und besuchte dort die höhere Schule. 1911/12 erhielt sie in einem Verlagshaus eine Ausbildung zur Redakteurin. Sie schrieb Gedichte, literarische Skizzen und Fortsetzungsromane in Zeitungen und Zeitschriften, u. a. im »Lokal-Anzeiger«. 1928 erschien ihr Führer »Berlins lesbische Frauen«, in dem sie 14 Clubs und Tanzlokale der Lesbenszene vorstellte. In der Erzählung »Ich klage an« (1930) und in dem Roman »Die Kette im Schoß« (1931) trat sie Vorurteilen entgegen. Ihre Wohnung in Schöneberg wurde zu einem Treffpunkt von Lesben, Transvestiten und Transsexuellen. Die NS-Zeit überstand sie auf ihrem Landsitz in Schlesien. Ab 1945 lebte und wirkte sie wieder in Berlin.

© Edition Luisenstadt, 1998
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