Hassel, Ulrich von

* 12. November 1881 in Anklam
† 8. September 1944 in Berlin- Plötzensee hingerichtet
Jurist, Diplomat

Der Sohn eines Offiziers war Diplomat aus Leidenschaft. Nach dem Studium der Rechte und einer Ausbildung zum Gerichtsreferendar trat er 1909 in das Auswärtige Amt ein. H. nahm als Leutnant der Reserve am Ersten Weltkrieg teil und wurde 1914 in der Marneschlacht schwer verwundet. 1918 schloß er sich der Deutschnationalen Volkspartei an. Ein Jahr später stieg er zum Botschaftsrat auf. Es folgten diplomatische Aufgaben in Barcelona, Kopenhagen und Belgrad. Von 1932 bis 1938 war er Botschafter in Rom. In Folge des Amtsantritts von Außenminister Joachim von Ribbentrop (1893–1946) wurde er im Februar 1938 in den Wartestand versetzt. Sehr bald bekam er Kontakt zu Männern des Widerstandes wie Carl Friedrich Goerdeler (1894–1945) und Ludwig Beck (1880–1944). Nach dem Scheitern des Staatsstreiches vom 20. Juli 1944, an dessen unmittelbarer Vorbereitung H. nicht beteiligt war, wurde er verhaftet und am 8. September 1944 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt.

© Edition Luisenstadt, 1998
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