Werner, Arthur

* 15.04.1877 Berlin,
† 27.07.1967 Berlin,
Architekt.

Nach dem Studium und nach praktischer Arbeit in Berliner Architekturbüros promovierte W. 1911 zum Dr.-Ing. Die von ihm bereits 1906 im Hause seiner Eltern in der Neanderstraße 3 (heute Heinrich-Heine-Straße) eingerichtete technische Lehranstalt „Schinkel-Akademie“ entwickelte W. nach dem I. Weltkrieg zur bekanntesten technischen Privatschule Berlins. Im März 1942 erfolgte die Schließung der Schule, worauf sich W. ins Privatleben zurückzog. Seine Gegnerschaft zum Naziregime wie seine fachliche Kompetenz als Bauspezialist befähigten ihn nach dem II. Weltkrieg – auch in den Augen der Besatzungsmächte – für das Amt des Oberbürgermeisters, das er am 17. 5. 1945 antrat und bis zum 10. 12. 1946 innehatte. Die ersten Magistratssitzungen (bis Ende Mai) fanden in seiner Privatwohnung, Köhlerstraße 22 in Lichterfelde-West, statt, da das Amtsgebäude in der Parochialstraße 1–3 erst wieder notdürftig hergestellt werden mußte. W. machte sich zur Aufgabe, Berlin aus einer „Stadt der Zerstörung“ zu einer „Stadt der Arbeit und des Fortschritts“ werden zu lassen. Mit 73 Jahren eröffnete W. in der Köhlerstraße 22 wieder seine private Bauschule, wo seit 1994 eine Gedenktafel an ihn erinnert.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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