Tergit, Gabriele (eigentl. Hirschmann, Elise)

* 04.03.1894 Berlin,
† 25.07.1982 London,
Journalistin, Schriftstellerin.

Sie war nach dem Studium der Geschichte und Philosophie und nach der Promotion 1923 in Berlin bis 1933 als Journalistin an Berliner Zeitungen tätig. T. schrieb u. a. Gerichtsreportagen und Berichte für den „Berliner Börsen Courier“, das „Berliner Tageblatt“, die „Vossische Zeitung“ und die „Weltbühne“. Bekannt wurde sie durch ihren Zeitroman „Käsebier erobert den Kurfürstendamm“, der 1931 im Rowohlt-Verlag erschienen war. Ihr 1931 begonnenes Hauptwerk, die Familiensaga „Effingers“, erschien 1951 und verfolgt das Schicksal einer jüdischen Familie in Berlin von 1878 bis 1948. T. warnte frühzeitig vor dem NS-Terror. Am 4. 4. 1933 überfiel die SA ihre Wohnung, Siegmunds Hof 22, worauf T. am Tag darauf über die Tschechoslowakei nach Palästina und von dort 1938 nach London floh. Geplant ist eine Gedenktafel am Standort ihres ehemaligen Wohnhauses. Die Gabriele-Tergit-Promenade wurde 1998 nach ihr benannt.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
www.berlingeschichte.de/Lexikon/Index.html