Stahl, Heinrich

* 13.04.1868 Rudow/Kreis Teltow,
† 04.11.1942, KZ Theresienstadt,
Versicherungsangestellter.

St. besuchte in Berlin das  Kontext: Gymnasium zum Grauen Kloster Gymnasium zum Grauen Kloster und erhielt eine Ausbildung bei der Victoria-Versicherung, deren Direktor er später wurde. Seit 1912 Vorstandsmitglied der Synagoge in der Fasanenstraße und von 1933 bis 1940 Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Oranienburger Straße 28, und des Jüdischen Wohlfahrtsamtes, Rosenstraße 2–4, initiierte und unterstützte St. die entsprechenden Einrichtungen der Jüdischen Gemeinde, wie die Jüdische Winterhilfe und die Wirtschaftshilfe sowie Rechtsauskunftstellen und die Schlichtungsstelle der Gemeinde. Die Gestapo verhinderte mittels Ausreiseverbot seine Auswanderung. Er wurde am 11. 6. 1942 zum Sammellager in der Großen Hamburger Straße verbracht und von dort nach Theresienstadt deportiert, wo er im Oktober Mitglied des Ältestenrates und später stellvertretender Judenältester wurde. Er starb an Lungenentzündung. 1955 stiftete die Jüdische Gemeinde zu Berlin einen nach ihm benannten Preis. Der Heinrich-Stahl-Weg in Zehlendorf und Gedenktafeln am Geburtshaus Alt-Rudow 43 und am Gemeindehaus Fasanenstraße 79/80 erinnern an St.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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