St.-Ludgerus-Kirche

Tiergarten (Tiergarten-Süd),
Potsdamer Straße 94 (früher Nr. 37).

Sie wurde als katholische Matthiaskapelle von Carl Niermann gebaut und am 4. 6. 1868 geweiht. Ihren Namen erhielt sie nach dem heiligen Ludgerus (742–809), einem friesischen Adligen, der in seiner Heimat missionierte und 804 erster Bischof von Münster wurde. Nachdem 1879 die Sakristei vergrößert worden war und 1881 der ganze Bau erweitert wurde, erfolgte 1928 die Umwandlung in die St.-Ludgerus-Kirche. 1937 sowie 1939/40 kam es zu weiteren Erneuerungen und Umgestaltungen. Am 29. 4. 1945 brannte die Kirche aus, erhielt 1946 eine Notbedachung und wurde 1959 unter Leitung von Felix Hinssen wiederhergestellt. Sie ist mit künstlerischen Holzarbeiten von Hildegard Hendriks geschmückt. Der Bau wird seit 1984 von der syrisch-orthodoxen Kirche von Antiochien in Berlin genutzt, einer altorientalischen christlichen Gemeinde, deren Hauptsitz (Patriarchat) sich heute in Damaskus befindet. Von den etwa 35 000 Gläubigen in Deutschland leben ca. 1 700 in Berlin in der hiesigen Mor-Jakob-Gemeinde und in einer zweiten Gemeinde in Kreuzberg.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
www.berlingeschichte.de/Lexikon/Index.html