S. Fischer Verlag

Mitte (Luisenstadt),
Neue Grünstraße 17.

Das mit dem Nachbarhaus Nr. 18 verbundene fünfgeschossige Gebäude entstand um 1900. Es verfügt über drei Innenhöfe, die eine Verbindung zur Alten Jakobstraße 85/86 bilden. 1992–1994 restaurierte der Architekt Michael König für die Wohnwert GmbH den Komplex. Im 1. Hof des Gewerbebaues, in dem zu DDR-Zeiten der Tourist Verlag und der Verlag Volk und Gesundheit arbeiteten, hat der am 1. 9. 1886 von Samuel  Kontext: Fischer, Samuel Fischer (1859–1934) gegründete S. Fischer Verlag um 1995 eine Repräsentanz eingerichtet. Der Verlag hatte seinen Sitz 1887 in der Friedrichstraße 165, 1888 in der Mohrenstraße 10, ab 1889 in der Linkstraße 25, ab 1891 in der Köthener Straße 44 (Kreuzberg) und ab 1897 in der Bülowstraße 90 (Schöneberg). Das erste Buch mit dem Impressum S. Fischer Verlag wurde am 28. 1. 1887 ausgeliefert: „Rosmersholm“ von Henrik Ibsen (1828–1906). Fischer publizierte auch die Theaterstücke Gerhart Hauptmanns (1862–1946) wie die Zeitschrift des Vereins Freie Bühne. Zu den Bestsellern bis zum Ende der Weimarer Republik gehörten „Die Buddenbrooks“ von Thomas Mann (1875–1955), „Der Tunnel“ von Bernhard Kellermann (1879–1951) und „Berlin Alexanderplatz“ von Alfred  Kontext: Döblin, Alfred Bruno Döblin. Der heutige S. gehört zur Holtzbrinck-Gruppe. Die Niederlassung in Berlin ist mit dem Bereich Presse und Öffentlichkeitsarbeit für die Frankfurter Verlage S. Fischer, Fischer Taschenbuch und Wolfgang Krüger zuständig. Daneben beherbergt das Haus u. a. Anwaltsbüros, die Deutsche Gleis- und Tiefbau GmbH, die Holz & Papier GmbH, die ARAG-Versicherung und die Gaststätte „Milljöö“. Der Gewerbekomplex steht unter Denkmalschutz.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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