Rowohlt, Ernst Hermann Heinrich

* 23.06.1887 Bremen,
† 01.12.1960 Hamburg,
Buchhändler, Verleger.

Er gilt als einer der bedeutendsten Verleger von Belletristik und Zeitkritik im Berlin der 20er Jahre. Die Anfänge seiner verlegerischen Arbeit reichen bis 1908 zurück, als er in Leipzig sein erstes Buch herausbrachte und mit Kurt Wolff (1887–1963) den Ernst-Rowohlt-Verlag gründete. 1919 gründete er in Berlin in der Potsdamer Straße den Ernst-Rowohlt-Verlag neu. Durch ihn wurden junge Literaten wie Joachim Ringelnatz (1833–1934), Robert Musil (1890–1942) und Hans Fallada (1893–1947) bekannt. Seit 1928 verlegte er auch amerikanische Autoren, u. a. Ernest Hemingway und Thomas Wolfe. Nachdem 1933 50 Prozent der von ihm verlegten Bücher verboten und verbrannt worden waren und er selbst 1938 mit Berufsverbot belegt wurde, emigrierte er im selben Jahr nach Brasilien. 1940 nach Berlin zurückgekehrt, diente er als Offizier in der Wehrmacht, bis er 1943 für wehrunwürdig erklärt wurde. 1945 gründete R. mit seinem Sohn Heinrich Maria Ledig-Rowohlt (1908–1992) den Verlag neu, der seit 1950 seinen alleinigen Verlagssitz in Hamburg (seit 1960 Reinbek bei Hamburg) hat. Mit den rororo-Büchern und anderen Reihen popularisierte der Verlag das Taschenbuch in Deutschland.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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