Rosenthal, Moritz

* 16. 04.1883 Nikolaiken/Ostpreußen,
†  07. 07. 1944 KZ Auschwitz,
Unternehmer, Kommunalpolitiker.

R. kam um die Jahrhundertwende nach Berlin. Nachdem er einige Zeit als Angestellter gearbeitet hatte, machte er sich 1906 mit einer Wäschefabrik in der Stralauer Straße, die um 1913 vergrößert wurde, selbständig. Bis 1933 betrieb R. mit seiner Ehefrau Ulla Rosenthal (1889–1944) diese Fabrik. Er wirkte zudem beim Berliner Handelsgericht I als Handelsrichter und war Handelsgerichtsrat. Noch vor 1920 bis 1929 war er Mitglied der Stadtverordnetenversammlung. R. war Mitglied der DDP und mußte am 8. 12. 1936 aus rassischen Gründen Deutschland verlassen. Das Ehepaar Rosenthal wurde am 29. 9. 1943 in Holland festgenommen und in das Konzentrationslager Westerbork eingeliefert. Von dort deportierte die Gestapo sie nach Theresienstadt und am 18. 5. 1944 dann nach Auschwitz, wo sie umkamen. Das Amtsgericht Charlottenburg setzte als Todesdatum den 7. 7. 1944 fest. Eine Gedenktafel in der Stralauer Straße 40–44 erinnert an Ulla und Moritz R.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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