Lennédreieck

Tiergarten (Tiergarten-Süd),
bezeichnet einen Abschnitt zwischen Lennéstraße,
Bellevuestraße und Ebertstraße.

In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts sollen hier die Leichen des Anatomischen Theaters vergraben worden sein. Ab 1749 ließ Johann Julius Hecker (1707–1768) auf diesem Gelände den Schulgarten für die Mathematisch-ökonomische Realschule anlegen. Nach seiner Stillegung entstanden Villen. Das Gebiet gehörte seit der Bezirksreform 1938 zum Bezirk Mitte. Beim Bau der Berliner Mauer 1961 abgeschnitten, kam es in Folge eines vom Senat von Berlin und der DDR vereinbarten Gebietsaustausches am 1. 7. 1988 zu Tiergarten. Unmittelbar vor der Übergabe besetzten Demonstranten das Gebiet, um gegen einen hier geplanten Schnellstraßenbau zu protestieren. Bei der Räumung durch die Polizei entkam ein Großteil der Demonstranten über die Mauer in den Osten, von wo sie nach kurzem Aufenthalt wieder zurückgeschickt wurden. Zur Zeit entstehen hier Wohn- und Geschäftshäuser, u. a. von der Berliner Privatbank Delbrück.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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