Kolonistenhaus

Wedding (Gesundbrunnen),
Koloniestraße 57–59.

Das Siedlerhaus von 1784 gilt als ältestes Weddinger Wohnhaus und letztes Zeugnis des friderizianischen Ansiedlungsprogramms für den Berliner Norden. Neben zehn Gärtnerfamilien aus dem Schweizer Kanton Neuenburg kamen 1772 auch 24 Obst- und Gemüsebauern aus Böhmen und anderen Ländern, die an der Panke entlang der heutigen Kolonie- und Uferstraße ansässig gemacht wurden. Das Siedlerhaus gehörte zur entstandenen „Colonie am Louisenbad“. Später wurde es von Weißgerbern bewohnt und um 1868 von einer Leimsiederei genutzt. Im Grundriß war es vermutlich nach dem Standard ein halbes Kolonistenhaus mit Flur, Küche, Stube und Kammer. Durch Reparaturen und Umbauten ist der einfache Wohnungsgrundriß verändert. 1874/75 erfolgte ein Anbau in der Flucht der nun verbreiterten und gepflasterten Straße. Das K. steht unter Denkmalschutz.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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