Hoddis, Jacob van (eigentl. Davidsohn, Hans)

* 16.05.1887 Berlin,
† nach dem 30.04. 1942 KZ Belzec,
Chelmno oder Sobibor (Polen),
Schriftsteller.

Nach einem abgebrochenen Architekturstudium in München studierte er in Jena und dann in Berlin klassische Philologie und Philosophie. Nach dem Tod seines Vaters im Jahre 1909 nahm Davidsohn das Pseudonym „Jacob van Hoddis“ an. H. gründete mit Kurt  Kontext: Hiller, Kurt Hiller und anderen 1909 in den  Kontext: Hackesche Höfe Hackeschen Höfen den frühexpressionistischen „Neuen Club“. H. schrieb für Zeitschriften, wie „Aktion“ und „Sturm“, er verfaßte schwermütige, häufig ironische Gedichte. Ihn verband eine enge Freundschaft mit dem Schriftsteller Georg Heym (1887–1912). Seit 1912 war er wegen einer Schizophrenie in psychiatrischer Behandlung. Aus der Jüdischen Heilanstalt Bendorf-Sayn bei Koblenz wurde er am 30. 4. 1942 deportiert. Diesen Transport hat keiner der Kranken überlebt. Eine Gedenktafel in der Durchfahrt zum ersten Hackeschen Hof, Rosenthaler Straße 40/41, erinnert an ihn.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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