Heyse, Paul von (seit 1910)

* 15.03.1830 Berlin,
† 02.04.1914 München,
Schriftsteller.

H. galt als bedeutendster Dichter des Bildungsbürgertums des 19. Jahrhunderts. Er besuchte von 1838 bis 1847 das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium, studierte von 1847 bis 1849 Klassische Philologie an der Berliner Universität, danach romanische Sprachen in Bonn und ab 1850 wieder in Berlin, wo er 1852 promoviert wurde. Ab 1854 lebte er auf Einladung des bayerischen Königs als freier Schriftsteller in München. Bereits 1846 war er von Emanuel Geibel (1815–1884) in den Kreis um den Kunsthistoriker Franz Kugler (1808–1858) und 1848 in die von Moritz Gottlieb Saphir (1795–1858) in der Friedrichstraße gegründete Künstlervereinigung Tunnel über der Spree eingeführt worden. Einer der Schauplätze seines 1873 erschienenen Romans „Kinder der Welt“ ist Berlin-Mitte. 1900 veröffentlichte er „Jugenderinnerungen und Bekenntnisse“ über seine Jugendjahre in Berlin. Er verfaßte mehr als 120 Novellen und arbeitete zur Theorie der Novellenform. 1910 erhielt H. den Nobelpreis für Literatur. Er wohnte von 1831 bis 1837 am Weidendamm und ab 1837 Behrenstraße 58. Eine Straße in Prenzlauer Berg ist nach ihm benannt.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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