Grunwald, Clara

* 11.06.1877 Rheydt,
† Frühjahr 1943 Auschwitz,
Pädagogin.

G. arbeitete viele Jahre als Lehrerin im Wedding und richtete 1924 am Leopoldplatz das erste Volkskinderhaus ein. Das NS-Regime suspendierte sie 1933 vom Dienst. Sie war dann als Erzieherin im Umschulungsheim für jüdische Kinder in Neuendorf tätig. G. wohnte zuletzt in der Cuxhavener Straße 18 in Tiergarten. Sie wurde mit einigen der ihr anvertrauten jüdischen Kinder mit dem 37. Todestransport am 19. 4. 1943 in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert, wo sie umkam. G. war die Gründerin und erste Vorsitzende der Deutschen Montessori-Gesellschaft, deren Ziel die Verwirklichung einer auf Aktivität und Selbständigkeit beruhenden Selbsterziehung im Gegensatz zum herrschenden Erziehungssystem in Deutschland war. Gedenktafeln am Clara-Grunwald-Haus, Ruheplatzstraße 13 im Wedding, und in der Scharnweberstraße 19 im Friedrichshain erinnern an G. In Kreuzberg ist die Clara-Grunwald-Grundschule nach ihr benannt.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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