Gleinert, Franz

* 09.03.1851,
Wedding,
Modelltischler, Schankwirt, Politiker.

G. arbeitete im Wedding in einer Modelltischlerei in der Pankstraße 54, in einer Markisenfabrik in der Müllerstraße 35 und später bei Schwartzkopff in der Chausseestraße 17/18. Er kam unter Polizeiüberwachung, weil er alle Versammlungen der Sozialdemokratie im Wedding besuchte. 1890 übernahm G. das Schanklokal Müllerstraße 174, das künftig Anlaufpunkt aller sozialdemokratischen Aktivitäten im Wedding wurde. 1892 wurde G. 2. Vorsitzender des Wahlvereins der SPD für den Wahlkreis VI. Von 1894 bis 1905 war er sozialdemokratischer Stadtverordneter. 1894 eröffnete G. ein neues Lokal in der Müllerstraße 7 A, wohin er verzogen war, und 1899 kaufte er das Lokal „Wedding-Casino“ in der Schulstraße 29, das einen Saal für 320 Personen hatte und die Möglichkeiten sozialdemokratischer Arbeit verbesserte. G. war inzwischen Bezirksführer (Vorsitzender der Bezirksorganisation) Wedding seiner Partei und stand im Mittelpunkt der Wahlagitation der SPD zu den Kommunalwahlen 1899. Ab 1900 führte seine Familie das Lokal weiter, und G. wurde Lagerverwalter des Konsumvereins Berlin-Nord.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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