Erinnerung

Tiergarten (Hansaviertel), Siegmunds Hof.

1985/1986 schuf Georg Seibert (* 1939) das Mahnmal an der Stelle, wo sich seit 1924 laut Inschrift Schule und Synagoge der Israelitischen Gemeinde Adass Jisroel ( Kontext: Synagogen in Tiergarten Synagogen) befanden. Ab 1939 wurden sie wie alle jüdischen Gemeindeeinrichtungen verboten, sehr viele Lehrer, Schüler und Mitglieder der 30 000 Menschen zählenden Gemeinde in Konzentrationslager verschleppt und umgebracht. Die Ruinen der im II. Weltkrieg zerstörten Gebäude wurden nach 1945 abgerissen. Die sieben Stelen des Stahldenkmals (183 cm x 345 cm x 100 cm) stehen auf einem Granitsockel und sind in ihrer Form vieldeutig: Sie erinnern an ein liegendes Haus oder Schiff, entfernt auch an eine Laubhütte, wie sie hier im Hof versteckt eine Zeitlang Juden als Gebetsort während der NS-Zeit diente, oder auch an einen Leuchter. In die Stelen sind deutsch und hebräisch Inschriften eingelassen, die über das Gemeindeleben von Adass Jisroel informieren.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
www.berlingeschichte.de/Lexikon/Index.html