Damenmodehaus Kersten & Tuteur

Mitte (Friedrichstadt),
Leipziger Straße 36/Charlottenstraße 24.

Das Eckgebäude war ursprünglich 1886 als Geschäftshaus errichtet worden. 1913 wurde es von dem Architekten Hermann Muthesius (1861–1927) als Warenhaus für Kersten & Tuteur umgebaut. Das Gebäude gilt heute als ein Beispiel der Kaufhausarchitektur dieser Zeit. Von der architektonischen Gestaltung der Fassade durch ein ausgeprägtes Pfeilersystem, große Fensterreihen, den Eingangsbereich mit zweigeschossiger Eckarkade, darüber ein dekorativer Rundbalkon, ist nur noch die Hauptgliederung erhalten. Das heute denkmalgeschützte Damenmodehaus von Willi Kersten (1879–1934) und Jacob Tuteur (1879–1939) wurde unter den Nationalsozialisten an einen „arischen“ Händler verkauft und bis 1945 als Kaufhaus für Konfektion und Modeartikel weiterbetrieben. Nach dem II. Weltkrieg zog hier die Botschaft der Tschechoslowakei ein, wo sie bis 1978 verblieb. Seit 1990 sitzt hier die Außenstelle der Slowakischen Botschaft. Das D. steht unter Denkmalschutz.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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