Shellhaus

Tiergarten (Tiergarten-Süd),
Reichpietschufer 60–62.

Das Verwaltungsgebäude entstand 1930/31 nach einem Entwurf von Emil Fahrenkamp (1885–1966) auf einer Baufläche von 2 700 mē. Es gilt als eines der bedeutendsten Bürohäuser der Weimarer Republik und ist einer der ersten Stahlskeletthochbauten Berlins, stilistisch der Neuen Sachlichkeit verpflichtet. Der Gebäudekomplex hat zwischen fünf und zehn Geschosse. Die Außenwände wurden mit Gasformbetonsteinen ausgemauert und mit Travertinplatten verkleidet. Eine wichtige Neuerung an diesem Bauwerk waren die Isolierungsmaßnahmen gegen Erschütterungen durch den Straßenverkehr: Schwingungen wurden durch Luftschlitze unterhalb des Bürgersteigs rund um das Gebäude vom Stahlgerüst ferngehalten. Die Erweiterungsbauten von 1965–1967 nach Plänen von Paul G. R.  Kontext: Baumgarten, Paul Gotthilf Reinhold Baumgarten bestehen aus einem neungeschossigen und einem zwölfgeschossigen Hochhaus, einem allseitig verglasten Pavillon sowie einem durchgehenden Flachbau als Verbindung zwischen Alt- und Neubauten. Die künstlerische Ausgestaltung besorgten die Maler Carl-Heinz Kliemann, Gerhard Meinke und Dagmar Schöning. Ursprünglich für die Hamburger Firma Rhenania Ossag Mineralölwerke AG gebaut (woraus sich der Name Shellhaus ableitet), nutzte seit 1934 die Kriegsmarine das Gebäude. Nach dem II. Weltkrieg übernahm die Bewag das S. und hatte hier jahrzehntelang ihre Zentralverwaltung. Nach Sanierungen von 1998 bis 2000 nutzt seit dem 1. 4. 2000 die Gasag das denkmalgeschützte Gebäude.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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