Preußische Central-Genossenschaftskasse (heute DG-Bank)

Mitte (Dorotheenstadt),
Am Zeughaus 1–2/Hinter dem Gießhaus.

Gebaut 1898/99 von H. Rosner, wurde das Haus 1905 erweitert, im II. Weltkrieg wenig beschädigt und 1992–1994 saniert. Das repräsentative viergeschossige Gebäude weist eine reich verzierte historisierende Fassade mit einem Balkon im zweiten Obergeschoß auf. Rechtsseitig schließt das Eckgebäude an, dessen Eingang Hinter dem Zeughaus 1–2 liegt. Darin befindet sich die Bibliothek des  Kontext: Deutsches Historisches Museum Deutschen Historischen Museums. Beide Gebäude wurden 1997/98 komplett saniert und bilden eine Einheit. Die am 31. 7. 1895 gegründete Preußische Central-Genossenschaftskasse nahm am 1. 10. 1895 ihre Geschäftstätigkeit auf und zog 1899 in den Neubau. Als Hausherren fungierten u. a. die Präsidenten bzw. Vorstandsvorsitzenden, als erster bis 1900 Carl Freiherr von Hoiningen (1837–1900) und von 1928–1931 Otto Klepper (1888–1957), der 1931 Preußischer Finanzminister wurde und 1933 vor dem NS-Regime fliehen mußte. 1921 entstand die Deutsche Genossenschafts-Hypothekenbank, die den Grundstein für die heutige DG-Bank-Gruppe bildet. Am 5. 4. 1930 übernahm das Reich einen Teil der Stammeinlage als Beteiligung. Nachdem der Name Preußenkasse schon längere Zeit in Gebrauch war, wurde die Institution 1931 auch so umfirmiert, dann der Name ein Jahr später in Deutsche Zentralgenossenschaftskasse (kurz: Deutschlandkasse) geändert und sie zugleich zu einer Anstalt des Reiches gemacht. Im Mai 1944 nach Gotha, im Juli 1945 nach Marburg verlagert, wurde die Deutschlandkasse entsprechend einem am 18. 2. 1949 verabschiedeten Gesetz unter dem Namen Deutsche Genossenschaftskasse als Anstalt des öffentlichen Rechts durch den bizonalen Wirtschaftsrat übernommen und ab 11. 5. 1949 in Frankfurt/Main der Geschäftsbetrieb weitergeführt. Am 12. 12. 1996 erfolgte der erste Spatenstich für das neue Gebäude der Berliner DG-Niederlassung Pariser Platz 3. Das alte Stammhaus diente nach dem II. Weltkrieg dem VEB MINOL und zeitweilig zum Teil dem Außenministerium der DDR, seit 1992 dem Deutschen Historischen Museum als Verwaltungsgebäude. Es steht unter Denkmalschutz.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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