Meierei C. Bolle

Tiergarten (Moabit),
Alt-Moabit 98–103.

Dia-Serie Meierei C. Bolle Carl  Kontext: Bolle, Carl Andreas Julius Bolle gründete 1881 die Provinzial-Meierei C. Bolle. 1886 erwarb er 23 000 mē Land zwischen  Kontext: Spree Spree und der Straße Alt-Moabit. In mehreren Bauabschnitten entstand seitdem hier ein Milchverwertungsbetrieb. Hierzu gehörten neben dem Meiereigebäude Werkstatt- und Stallgebäude, ein Kessel- und Maschinenhaus, Wohnungen, Läden, Büros, eine Hauskapelle mit 1 600 Plätzen und ein Festsaal. Als Baumeister fungierten Max Kühnlein, W. Bastels, Salow, Möller und Stegemann. Die Bolle-Meierei erlangte zu dieser Zeit Berühmtheit wegen ihrer strengen Hygiene- und Qualitätskontrollen und der Verteilung pasteurisierter Milch, z. T. schon in verplombten Flaschen, aber auch wegen der Nutzung eines großen firmeneigenen Fuhr- und Wagenparks und der termingetreuen Auslieferung entlang festgelegter Routen. Die Gebäude der Meierei wurden im II. Weltkrieg zu 60 Prozent zerstört. Nach 1945 verlor die Meierei von C. Bolle zunehmend ihre Bedeutung. Die im Krieg teilweise beschädigten Gebäude verfielen. 1983 riß man Teile der Meierei ab; das Gelände wurde für Lagerzwecke genutzt. Bis zum Ende der achtziger Jahre war es eine Stadtbrache geworden. Mit dem Bau des  Kontext: Dienstleistungszentrum „Der Spree-Bogen“ Dienstleistungszentrums „Der Spree-Bogen“, verband sich die Auflage, die noch vorhandene denkmalgeschützte Bausubstanz der Meierei einzubeziehen. In das Bürohaus als Zentrum des Komplexes zog das Bundesministerium des Innern als Mieter ein. In die ehemalige Werkskapelle baute Harry Bluman schon 1919 das „Welt-Kino“, das etwa 1 125 Besuchern Platz bot. Von 1966 bis Ende 1999 wurde dieses Gebäude als Kinder- und Jugendtheater  Kontext: Berliner Kammerspiele Berliner Kammerspiele genutzt.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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