befand sich in Mitte (Friedrichstadt),
Zimmerstraße 9091.
Nachdem bereits 1848 die Berliner Stadtverordnetenversammlung die Errichtung von Markthallen gefordert hatte, wurde schließlich in den 1870er Jahren ein Markthallenbauprogramm entwickelt. Zu den ersten vier Hallen, die nach zweijähriger Bauzeit am 2.5.1886 eröffnet wurden, gehörte auch die M. Die Baupläne dafür stammten von Hermann Blankenstein. Die Halle wie das viergeschossige Vorderhaus waren Klinker-Terrakottabauten. Das Eingangsportal war als dreischiffige Durchfahrt gestaltet worden. Der Komplex wurde zeitweise von einer Sparkassenfiliale, dem Märkischen Provinzialmuseum und der Stadtbibliothek genutzt. 19101912 baute Johannes Kreuz die M. zum Ball- und Konzerthaus Clou um. Hier trat Adolf Hitler am 1. 5. 1927 erstmals in Berlin auf einer Großveranstaltung auf. 1943 wurde die M. zum Sammellager für die zur Deportation vorgesehenen Berliner Juden. Während im II. Weltkrieg die eigentliche Halle zerstört wurde, blieb das Vorderhaus erhalten. Hier produzierte man bis 1992 Spezialmaschinen. Am ehemaligen Eingang Mauerstraße entstand ein Plattenbau. Heute sind in dem Vorderhaus Geschäfte, Büros und Wohnungen untergebracht, auf dem Hof nimmt den Platz der Halle eine flache Industriebebauung ein. Das Markthallenvorderhaus steht unter Denkmalschutz.