Güterbahnhof Eberswalder Straße/Bernauer Straße

Wedding (Rosenthaler Vorstadt,
heute Gesundbrunnen),
Bernauer Straße,
an der Grenze zum Bezirk Prenzlauer Berg.

Ursprünglich als Personen-Kopfbahnhof geplant, wurde er von 1872–1878 für den Güterverkehr auf der Nordbahn erbaut. Güterschuppen, Abfertigungsgebäude, Ladestraßen und Lagerplätze sowie ein Lokomotivschuppen wurden errichtet. Die Nordbahn wurde als eingleisige Normalspurbahn in Richtung Stralsund über Neustrelitz gebaut und am 10. 7. 1877 auf der Strecke Berlin–Neubrandenburg in Betrieb genommen. Erst ab 1. 10. 1877 wird der Bahnhof für die Güterabfertigung wirksam. Für einige Jahre war hier auch der Ausgangspunkt für die Wetzlarer Bahn. Der Personenverkehr der Nordbahn wurde in den Stettiner Bahnhof eingeführt. Zur Entlastung des Stettiner Bahnhofs wurde dann zeitweilig für den Personenverkehr der Nordbahn ein Abfertigungsbahnsteig auf dem Güterbahnhof errichtet. Als man 1896 an der Westseite des Stettiner Bahnhofs den neuen Vorortbahnhof errichtete, wurde der Betrieb des Abfertigungsbahnsteiges eingestellt. 1925/26 wurde die Vorortstrecke bis Oranienburg elektrifiziert. Auf dem Berliner Streckenabschnitt der Nordbahn wurde 1952 der Fernverkehr eingestellt. Bis in die 70er Jahre wurde der G. genutzt. Auf dem Gelände haben viele Gewerbetreibende ihr Domizil. Der nördliche Teil der alten Bahnanlagen bis an die Gleimstraße wird gegenwärtig zu einem Mauerpark umgestaltet. Daran schließt sich heute die Großbaustelle  Kontext: Nordkreuz Nordkreuz an.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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