Ernst-Reuter-Siedlung

Wedding (Gesundbrunnen).

Das großzügig bebaute Areal zwischen Gartenstraße und Ackerstraße wurde 1953 –1955 von der Thomashof-Grundstücks-AG im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus errichtet. Nach der notwendigen Beseitigung von Kriegsschäden und Herrichtung von Wohnraum in den ersten Nachkriegsjahren kam ab 1950 der Wohnungsbau wieder in Gang. Die Planungen für den sozialen Wohnungsbau liefen ab 1953 an. Nach dem Abriß von im Krieg nicht zerstörten Wohnhäusern wurde nach einer aufgelockerten städtebaulichen Konzeption mit dem erneuten Siedlungsbau begonnen. 422 Wohnungen entstanden auf dem zerstörten Großgrundstück einer ehemaligen Eisengießerei, vorm. Keyling & Thomas, dem sogenannten Thomashof. Der Bau der Siedlung sollte Symbol sein für das inmitten von Trümmern, Zerstörung und Wohnungselend entstehende neue Berlin. Nahe der Sektorengrenze wurde sie auch als politische Antwort auf das Großprojekt Stalinallee verstanden. An der feierlichen Einweihung am 18. 7. 1954 nahm Bundespräsident Theodor Heuss (1884–1963) teil. Die Siedlung erhielt den Namen des am 29. 9. 1953 gestorbenen Regierenden Bürgermeisters Ernst Reuter (1889–1953), an den hier auch ein Gedenkstein erinnert.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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