Block der Frauen

Die Skulpturengruppe befindet sich in Mitte (Alt-Berlin),
Rosenstraße 2–4.

Dia-Serie Block der Frauen In fast zehnjähriger Arbeit schuf Ingeborg Hunzinger (* 1915) aus eigenem Antrieb ein Denkmal, das an die Judenverfolgung wie an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus erinnern soll. Der 1994 fertiggestellte B. wurde Ende 1995 aufgestellt. Er besteht aus insgesamt 6 Elementen: 4 rötliche, etwa 2,30 m hohe und 1 m tiefe Sandsteinblöcke mit zahlreichen eingemeißelten Figuren, jüdischen Symbolen, Szenen und Schriften, eine 2er-Figurengruppe sowie die Darstellung eines auf einer Bank sitzenden Mannes, die an das Verbot für Juden erinnert, auf öffentlichen Bänken Platz zu nehmen. Zwei dieser Blöcke, wenngleich auseinandergerissen, fügen sich zu einer Einheit: Aus einer Gruppe gefangener Männer löst sich ein Befreiter und strebt auf eine Frau zu, die aus dem zweiten Block herausragt. Weitere Szenen und Figuren widerspiegeln Schicksale der Verfolgung. Für die vielen, die in den Tod getrieben wurden, steht ein altes Paar. Eine Gruppe dicht beieinander stehender Frauen mit ihren Kindern zeigen Furcht und zugleich auch durch die Gemeinsamkeit genährte Kraft und Entschlossenheit. Die Figur eines Geigers mit zerbrochenem Instrument symbolisiert die zerstörte jüdische Kultur. Zwei Litfaßsäulen weisen auf den Frauenprotest hin, als hier im Februar/März 1943 Frauen die Freilassung ihrer in der sogenannten Fabrikaktion verhafteten und in der Rosenstraße 2–4 gefangengehaltenen jüdischen Männer erzwangen. In zwei Denkmalsblöcke sind Inschriften eingemeißelt, die daran erinnern.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
www.berlingeschichte.de/Lexikon/Index.html