Berliner Verlag

befand sich in Mitte (Königstadt),
Karl-Liebknecht-Straße 29.

Das 1970–1973 von Karl-Ernst Swora, Rainer Hanslik und Günter Derdau erbaute Verlagshaus ist ein Hochhaus mit siebzehn Geschossen. Es wurde in Stahlskelettbauweise errichtet und ist 92 m lang. An der Seite zur Memhardstraße wurde das Pressecafé vorgesetzt,
das Willi Neubert (* 1920) mit einem farbigen Fries aus Industrieemaille schmückte. 1973 zog der Berliner Verlag ein, der am 21. 5. 1945 in der Urbanstraße (Kreuzberg) gegründet worden war. Ab 5. 6. 1945 hatte er seinen Sitz in der Lindenstraße 41 (heute Axel-Springer-Straße), ab 15. 8. 1945 in der Jägerstraße 10/11 ( Kontext: Deutsche Revisions- und Treuhand AG Deutsche Revisions und Treuhand AG) und ab 1973 in der Karl-Liebknecht-Straße gehabt. Im B. erschienen die Zeitungen und Zeitschriften „Berliner Zeitung“, „BZ am Abend“, „Neue Berliner Illustrierte“, „Eulenspiegel“, „Wochenpost“, „Für Dich“, „Magazin“, „Freie Welt“, „horizont“ und „FF“ dabei. 1990 wurde der B. vom Hamburger Verlag Gruner & Jahr erworben, der hier nur noch die „Berliner Zeitung“ als größte Berliner Abbonnentenzeitung sowie den BZA-Nachfolger „Berliner Kurier“ herausbringt und die gesamten oberen Geschosse des Hauses nutzt. Im Erdgeschoß befindet sich heute u. a. der Bertelsmann Buchclub und ein Reisebüro. Das ehemalige Pressecafé nutzt jetzt ein Steakrestaurant, das den Fries am Gebäude mit seiner Reklame verdeckt.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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