Stöhr, Hermann

* 04.01.1898 Stettin,
† 21.06.1940 Berlin.

Dia-Serie Stöhr, Hermann St. meldete sich zu Beginn des Ersten Weltkrieges als Freiwilliger zum Militär. Infolge seiner Erlebnisse auf den Schlachtfeldern wurde er zum Pazifisten. Von 1923 bis 1931 arbeitete er in der von Friedrich  Kontext: Siegmund-Schultze, FriedrichSiegmund-Schultze gegründeten Sozialen Arbeitsgemeinschaft Berlin Ost in der Fruchtstraße 63 (heute Straße der Pariser Kommune). Hier engagierte er sich für sozial gefährdete Jugendliche. Zudem wirkte er als Sekretär des Internationalen Versöhnungsbundes. St. verweigerte den Waffendienst in der Wehrmacht und den Eid auf den Führer. Er wurde vom Reichskriegsgericht am 16.03.1940 zum Tode verurteilt und in Plötzensee hingerichtet. Das Landgericht Berlin hob 57 Jahre später – Ende Dezember 1997 – das Urteil gegen den Pazifisten auf. 1998 erhielt eine Grünanlage den Namen Hermann-Stöhr-Platz. Hier erinnert auch ein Gedenkstein an St., die erste Ehrung in der Bundesrepublik für einen hingerichteten Kriegsdienstverweigerer.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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