St.-Bonifatius-Kirche

Kreuzberg,
Yorckstraße 88.

Die katholische Kirche wurde 1906/07 von Max Hasak (1856–1934) im Verbund mit einer Wohnanlage erbaut. Der mit roten Ziegeln verblendete Mauerwerkbau im Stil der Beginnenden Moderne mit neogotischen Elementen wurde in die geschlossene Bebauung eingegliedert. Zierde der symmetrischen Front des Gotteshauses ist der Giebel aus filigranem Stabwerk und unter diesem eine große Fensterrosette zwischen zwei quadratischen, die gesamte Fassade dominierenden Türmen. Nach den Brandschäden des Zweiten Weltkrieges war die Kirche 1946 notdürftig, bis 1956 insgesamt wiederhergestellt. 1966 wurde der Innenraum mit Altar völlig umgestaltet. Die Gemeinde besteht seit 1889 und ist ab 1893 Pfarrei. Gottesdiensträume waren zunächst eine Tischlerwerkstatt und der Lagerraum einer Metallwarenfabrik, bis Spendengelder, überwiegend von Abgeordneten des damaligen Reichs- und Preußischen Landtages, den Kirchbau ermöglichten. Namenspatron ist der Heilige Bonifatius (672-754), bekannt als der Apostel der Deutschen, da er sie missionierte. Mit der Kirche wurde eine fünfgeschossige Wohnanlage errichtet, die neben der Kirche je ein Vorderhaus und auf dem Hof einen Trakt mit sieben Aufgängen erhielt. Der Komplex steht unter Denkmalschutz.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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