Ringelnatz, Joachim (eigtl. Bötticher, Hans)

* 07.08.1883 Wurzen,
† 17.11.1934 Berlin,
Schriftsteller, Maler.

Dia-Serie Ringelnatz, Joachim (eigtl. Bötticher, Hans) 1918, kurz nach dem Ersten Weltkrieg, kam er nach Berlin und arbeitete bis 1920 beim Scherl-Verlag. In dieser Zeit schrieb er die ersten Gedichte unter dem Namen R. Er war zuvor als Schiffsjunge, Matrose und Marineleutnant zur See gefahren, arbeitete als Hausmeister, Tabakhändler, Bibliothekar, Fremdenführer und Schaufensterdekorateur und trat als Rezitator auf. 1909–1911 war seine Wirkungsstätte das Münchner Kabarett "Simplicissimus" gewesen. Ab 1920 wieder in München wohnend, bereiste er ganz Deutschland und wurde als Rezitator und Lyriker bekannt. In Berlin trat er u. a. im Kabarett "Schall und Rauch" (Mitte) und der "Wilden Bühne" (Charlottenburg) auf. Bekannte Werke sind "Kuddel Daddeldu", die "Turngedichte", "Als Mariner im Krieg", "Mein Leben bis zum Kriege". 1930 zog R. wieder nach Berlin. Nach 1933 erhielt er Auftrittsverbot. 1918 wohnte er in der Königgrätzer Straße 77 (heute Stresemannstraße), ab 1930 am Sachsenplatz (heute Brixplatz/Charlottenburg). R. erhielt nach 1945 zahlreiche Berliner Ehrungen, sein Ehrengrab befindet sich auf dem Landeseigenen Friedhof Heerstraße (Charlottenburg).

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
www.berlingeschichte.de/Lexikon/Index.html