Renn, Ludwig (eigtl. Vieth von Golßenau, Arnold Friedrich)

* 22.04.1889 Dresden,
† 21.07.1979 Berlin,
Schriftsteller.

Dia-Serie Renn, Ludwig (eigtl. Vieth von Golßenau, Arnold Friedrich) R., der nach dem Abitur in Dresden 1910 eine militärische Ausbildung begann und am Ersten Weltkrieg teilnahm, kam 1928 nach Berlin, wo er seine 1916 begonnenen Kriegsaufzeichnungen als Roman unter dem Titel "Krieg" veröffentlichte. Er wurde als einer der ersten Antikriegsromane ein Welterfolg. R. wurde Mitglied der KPD und wirkte von 1928 bis 1932 als Sekretär des Bundes Proletarisch-Revolutionärer Schriftsteller sowie als Mitherausgeber der kommunistischen militärpolitischen Zeitschrift "Aufbruch" und der "Linkskurve". 1930 folgte sein Roman "Nachkrieg", der die politisch-militärischen Wirren der Novemberrevolution zum Motiv hatte. 1931/32 hielt er militärpolitische Vorträge an der Marxistischen Arbeiterschule (MASCH) und wurde wegen "literarischen Hochverrats" verhaftet. Nach dem Reichstagsbrand am 27.02.1933 erneut verhaftet und zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, floh er nach der Entlassung 1936 in die Schweiz und von dort nach Spanien. Hier nahm er von 1936 bis 1937 als Kommandeur des Thälmann-Bataillons und Chef des Stabes der 11. Internationalen Brigade am Bürgerkrieg teil. Im Exil in Mexiko schrieb er den Roman "Adel im Untergang". Nach seiner Rückkehr 1952 verfasste der Schriftsteller autobiografische Werke, Reportagen und mehrere Kinderbücher, u. a. "Trini", "Nobi" und "Camillo". Zudem hielt er Vorlesungen an der Humboldt-Universität und war 1959 bis 1962 Vizepräsident der Deutschen Akademie der Künste zu Berlin. R. wohnte von 1929 bis 1933 in Alt-Stralau 70. Beigesetzt ist er auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde (Lichtenberg). Die Ludwig-Renn-Straße (Marzahn) trägt seit dem 16.07.1980 seinen Namen.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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