Rathenau, Walther

* 29.09.1867 Berlin,
† 24.06.1922 Berlin,
Industrieller, Politiker.

Dia-Serie Rathenau, Walther Der Sohn von Emil Rathenau (1838–1915) trat 1899 in den Vorstand der AEG ein, wurde 1912 Vorsitzender des Aufsichtsrates und 1915 AEG-Präsident. 1914/15 wirkte er als Leiter der Kriegsrohstoffabteilung im Preußischen Kriegsministerium. Politisch seit Ende 1918 in der Deutschen Demokratischen Partei organisiert, wurde er 1920 Mitglied des Parteiausschusses und 1921 Mitglied des Parteivorstandes. Von Mai bis Oktober 1921 war er Wiederaufbauminister im Kabinett Wirth, seit 31.01.1922 Außenminister. R. verkehrte in literarischen und künstlerischen Kreisen Berlins, verfasste mehrere Arbeiten zur gesellschaftlichen und politischen Entwicklung und war auch publizistisch tätig. Als Außenminister gelang ihm der Abschluss des Rapallo-Vertrages, mit dem die diplomatischen Beziehungen mit Sowjetrußland wiederhergestellt und die Grundlagen einer engen wirtschaftlichen Zusammenarbeit geschaffen wurden. Am 24.06.1922 wurde er auf offener Straße von Angehörigen der "Organisation Consul" ermordet. Beigesetzt wurde er auf dem Waldfriedhof Wuhlheide (Köpenick). R. erhielt mehrere Gedenktafeln und andere Ehrungen in Berlin, so erinnert eine Tafel in der Hedemannstraße 12 daran, dass in diesem Haus ab 1915 die von ihm geleitete Kriegsrohstoffabteilung arbeitete.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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