Postzeitungsamt

befand sich in Kreuzberg,
Dessauer Straße 4-5/Stresemannstraße 121 (vormals Königgrätzer Straße 20).

Das P. entstand 1893 bis 1895 nach Plänen von Ernst M. Hake (1844–1925), ausgeführt von H. Techow und Robrade, als H-förmige Anlage im Neorenaissancestil. Das Gebäude, in das ein Wohnhaus an der Königgrätzer Straße einbezogen wurde, erhielt eine Putzverkleidung, die durch Sandsteinelemente geschmückt wurde. Erweiterungen erfolgten 1907 bis 1910 und 1910 bis 1913. Bis auf die Nebengebäude wurde das P. zum Ende des Zweiten Weltkrieges fast völlig zerstört. Die stark vereinfachte Wiederherstellung zog sich bis 1963 hin. Das P. ging aus dem "Vereinigten Zeitungs-und-Gesetz-Sammlungs-Debits-Comptoirs" hervor, dem der gesamte deutsche Zeitungsversand unterstellt war. Seit dem 16.10.1871 fungierte es als Postzeitungsamt. Es wurde zur Zentrale des Postzeitungsdienstes in Deutschland und galt vor dem Zweiten Weltkrieg als das größte Amt dieser Art in der Welt. 1995 wurden die Gebäude abgerissen. In dem an dieser Stelle entstandenen Neubau hat seit 1996 die Arwobau mbH ihren Sitz.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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