Pelikanhaus

Kreuzberg,
Ritterstraße 9/10.

Dia-Serie Pelikanhaus Kurt  Kontext: Berndt, KurtBerndt errichtete 1902–1905 die Anlage für den Fabrikbesitzer Georg Salomonsohn im neoklassizistischen Stil. An das fünfgeschossige Vorderhaus schließen sich zwei Seitenflügel und das Quergebäude an. Die verglaste Straßenfassade besitzt ein rustiziertes Sockelgeschoss und als Bauschmuck vier überlebensgroße Atlanten im 4. Obergeschoss sowie Pilaster und Säulen, die Bauplastik stammt von O. Markert. Die Hoffassaden erhielten durchlaufende, weiß verblendete Pfeiler, Putzbrüstungen und Natursteinschmuck an den Treppenhäusern. Salomonsohn, dem die Metallwarenfabrik Hompesch & Co. gehörte, vermietete die Gebäude an weitere Firmen u. a. die Deutsche Tapisseriefabrik, die Elektrizitäts- und Akkumulatorenwerke Seidelmann & Co. und die Continentale Regamoid Art. Ges. In den 1920/30er Jahren gehörte das Haus den Fabrikanten A. und B. Schlochauer, die hier die Zigarettenfabrik Massary betrieben. Seit 1933 war der Komplex im Besitz der Firma Günther Wagner, die das Gebäude als P. umbauen ließ. An die Firma aus Hannover, die den Pelikan aus Wagners Familienwappen zu ihrem Markenzeichen machte und die Pelikan-Tinten, Füllhalter, Tuschen, Schreibbänder, Kohlepapier u. ä. herstellte, erinnert heute noch an der Fassade ein goldenes Medaillon mit einem Pelikan und die Aufschrift "Pelikanhaus". Heute ist das denkmalgeschützte P. Sitz der Franz Sill GmbH lichttechnische Spezialfabrik.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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