Offizierskasino

Kreuzberg,
Urbanstraße 21.

Das zweigeschossige Gebäude mit Walmdach und zweiarmiger Freitreppe in der Urbanstraße war 1914 für das Kaiser-Franz-Garde-Grenadier-Regiment-Nr. 2 errichtet worden. Die heute nicht mehr existierende Kaserne an der Blücher- und Urbanstraße war schon um 1860 entstanden. Schon zu Beginn der 1920er Jahre wurde das Gebäude zu nichtmilitärischen Zwecken genutzt. Am 18.01.1924 wurde es Eigentum des Vereins "Berliner Liedertafel e. V.", der hier zunächst bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges residierte. Das Gebäude hatte zu dieser Zeit einen Saal für 250 Sänger, große Nebenräume, Klubräume und zu dem 5000-m²-Park eine geschlossen Veranda. Im Krieg beschädigt, wurde es zunächst u. a. von der Roten Armee genutzt. Schließlich erwirkte der Verein eine Genehmigung zur Wiedernutzung des Vereinshauses, da er aber keine Mittel zur Beseitigung der Kriegsschäden hatte, wurde das Gebäude dem Verein "Nachbarschaftshilfe e. V." übertragen. Die Berliner Liedertafel nutzt das Haus aber wieder als Vereinsheim. 1955 fand die erste Gesangsprobe im instandgesetzten Haus statt. Zugleich wird das denkmalgeschützte Gebäude als Nachbarschaftshaus Urbanstraße e. V. und Nachbarschaftsheim "taktlos" genutzt. Am Eingang verweist eine Tafel darauf, dass die 1884 von Adolf  Kontext: Zander, AdolfZander gegründete Berliner Liedertafel hier ihren Sitz hat.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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