Neumann, Alfred

* 15.12.1909 Berlin,
† 04.01.2001 Berlin,
Politiker.

N. erlernte nach dem Besuch der Volksschule den Tischlerberuf. 1919 war er Mitglied im Arbeitersportverein Fichte im Kreuzberger Ortsteil SO 36 und im Kiez und in der Sportwelt als Zehnkämpfer bekannt. 1929 wurde N. Mitglied der KPD. Zusammen mit Willi  Kontext: Sänger, WilliSänger organisierte er die "Kampfgemeinschaft für rote Sporteinheit" in Kreuzberg. 1933/34 war er politischer Leiter der illegalen Kampfgemeinschaft Berlin-Brandenburg. Ende 1934 emigrierte N. über Dänemark, Schweden und Finnland in die Sowjetunion. Im Spanischen Bürgerkrieg 1938/39 war er Mitglied der Internationalen Brigaden und von 1939 bis 1940 in Frankreich interniert. 1941 an das NS-Regime ausgeliefert, wurde N. am 26.2.1942 zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. Im Juni 1945 wurde N. Mitglied der neu zugelassenen KPD und 1946 Sekretär der SED-Kreisleitung Neukölln. Ab 1950 Mitglied des Sekretariats der SED-Landesleitung später der Bezirksleitung Berlin und von 1951 bis 1953 stellvertretender Oberbürgermeister Ostberlins, wurde N. am 08.08.1953 1. Sekretär der Bezirksleitung Berlin der SED. Seit 1954 war er Mitglied des ZK der SED und Kandidat des Politbüros, 1958 Sekretär des ZK der SED, ab 1961 Vorsitzender des Volkswirtschaftsrates der DDR und danach bis zum Sturz Erich Honeckers im November 1989 1. Stellvertreter des Vorsitzenden des Ministerrates. 1990 schloss ihn die SED-PDS aus der Partei aus.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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