Nauwerck, Karl Ludwig

* 26.03.1810 Lauenburg,
† 06.07.1891 Riesbach (Schweiz).

Nach dem Studium der Theologie und der Orientalistik war N. von 1836 bis 1844 als Privatdozent an der Berliner Universität tätig. Am 01.03.1844 musste er, "weil er zur Untergrabung der bestehenden Ordnung" aufrufe, auf ministerielle Anweisung seine Vorlesungen einstellen. Die dadurch ausgelösten Proteste der Studenten gipfelten in einer Massendemonstration. 1844–1849 Privatgelehrter in Berlin, wurde er 1847/48 in die Berliner Stadtverordneten-Versammlung gewählt. N. setzte sich in dieser wie 1848/49 in der Frankfurter Nationalversammlung als Abgeordneter (Berlin, Georgenvorstadt) auf der parlamentarischen Linken für Grundrechte und Freiheiten, darunter das Recht auf Arbeit, ein. Wegen seines Engagements zur Verteidigung der Reichsverfassung wurde er von den preußischen Behörden politisch verfolgt, er floh 1849 in die Schweiz, wo er als Zigarrenhändler lebte. N. wohnte in der Ritterstraße 45.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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