Max und Moritz (Wirtshaus)

Kreuzberg,
Oranienstraße 162.

In dem 1863 errichteten vierstöckigen neobarocken Mietshaus etablierte sich 1902 eine Gaststätte, die zu den traditionsreichsten in diesem Stadtareal zählt. Gründer war Felix Fournier. Damals dienten das Erdgeschoss und die erste Etage der Gastronomie. In der zweiten Etage befand sich der Küchentrakt, die dritte Etage war Schlachterei und in der vierten Etage war die Räucherei untergebracht. Von Fournier stammt offenbar auch die Idee, seinem Wirtshaus den Namen der Wilhelm-Busch-Figuren "Max und Moritz" zu geben. Zu den Stammgästen des Lokals zählte u. a. Heinrich  Kontext: Zille, Rudolf HeinrichZille. Nach wechselnden Besitzern und einer längeren Schließungszeit ist das W. im Oktober 2001 von Stefan Zosel (* 1963) und Britta Baksa-Soos neu eröffnet worden. Im Innern des Lokals befinden sich drei großformatige Gipsreliefs von Jos. Kirchmai, die sich einst im Hofdurchfahrtsbereich befanden, und aus Busch’s Geschichten die Kamin-, Schneider-Böck- und Onkel-Fritz-Szenen zeigen. Der sich im Erdgeschoss befindende Wilhelm-Busch-Saal mit Schankraum und Bühne hat ca. 100 Plätze. Hier führt der "Renaissance e. V." regelmäßig den "Kreuzberger Kunstmarkt" durch. Die Speisekarte bietet Altberliner Spezialitäten vom Berliner Bollenfleisch bis zum Eisbein. Im ersten Obergeschoss etablierte sich in der ersten Hälfte der 1980er Jahre das Theater "Max und Moritz". Der "Max-und-Moritz-Saal" bietet ca. 60 Personen Platz.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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