Lindström, Carl

* 26.06.1869 Södertälje (Schweden),
† 29.12.1932 Berlin,
Industrieller.

L. siedelte in den 1890er Jahren nach Berlin über und gründete mit P. Pfeiffer die Mechanische Werkstatt für Neuheiten und Massenartikel jeder Art, ab ca. 1900 Phonographenfabrik und mechanische Werkstatt. Die Firma, aus der später die Carl Lindström A G hervorging, widmete sich dem Bau von Musik- und Sprechapparaten. Mit ihrem späteren Sitz einschließlich Aufnahmestudios in der Schlesischen Straße und 3000 Beschäftigten stieg sie zu einem weltbekannten Exportbetrieb der Schallplattenherstellung auf. L. stellte Grammophone und Phonographen unter dem Markennamen Parlophon sowie Diktiermaschinen (Parlograph) her. 1906 verließen 150 000 Plattenspieler den Betrieb in der Großen Frankfurter Straße (heute Karl-Marx-Allee). Ab 1908 produzierte L. Schallplatten mit dem Label Odeon – der Odeontempel wurde zu einer der berühmtesten Marken der Schellackplatten-Zeit. 1925 ging die Firma in die Kontrolle der Columbia und mit dieser 1931 in die EMI über. Der Betrieb hatte seinen Sitz in der Boppstraße 4, Grimmstraße 38, Brückenstraße 13 A, Große Frankfurter Straße 137 (heute Karl-Marx-Allee) und von 1919 bis 1953 Schlesische Straße 26 ( Kontext: Industriehaus Schlesische BrückeIndustriehaus Schlesische Brücke). L. wohnte u. a. in der Dieffenbachstraße 58 A, Dresdener Straße 24 (1900) und 47 (1905), Köpenicker Straße 123 (1910) und 138 (1915). Er wurde auf dem Kirchhof der Evangelischen Laurentius-Gemeinde Köpenick beerdigt.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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