Leuschner, Wilhelm

* 15.06.1890 Bayreuth,
† 29.09.1944 Berlin,
Politiker.

Dia-Serie Leuschner, Wilhelm Der gelernte Holzbildhauer war ab 1905 in der SPD und ab 1908 in der Gewerkschaftsbewegung engagiert. L. war von 1926 bis 1928 Bezirkssekretär des ADGB Hessen und Hessen-Nassau, vom 14.02.1928 bis 13.03.1933 hessischer Innenminister, 1932/33 Mitglied des Verwaltungsrates des Internationalen Arbeitsamtes in Genf, und Anfang 1933 wurde er in den Bundesvorstand des ADGB berufen. 1933/34 war L. inhaftiert, nach seiner Entlassung beteiligte er sich am Widerstand gegen das NS-Regime. Er übernahm im Juni 1934 eine Firma zur Produktion von Bierzapfhähnen in der Eisenbahnstraße 5, die es ihm durch legale Reisetätigkeit ermöglichte, Kontakte aufrechtzuerhalten bzw. aufzubauen. L. war führendes Mitglied des Widerstandskreises um Graf Schenk von Stauffenberg (1907–1944). Nach dem missglückten Attentat auf Adolf Hitler (1889–1945) wurde er am 16.08.1944 festgenommen, am 08.09.1944 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und in Plötzensee hingerichtet. In Kreuzberg erinnern eine Gedenkstele in der Eisenbahnstraße 5 und der Leuschnerdamm an ihn.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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