Lemgo-Grundschule

Kreuzberg,
Böckhstraße 5.

Nach Plänen des Stadtbauinspektors Karl Frobenius entstanden 1896 hinter dem an der Straße errichteten Lehrerwohnhaus das dreiflügelige, viergeschossige Schulgebäude und die Turnhalle. Die mit roten Ziegeln verblendeten Maurerwerkbauten in den Formen des Akademischen Historismus (mit neogotischen Elementen) wurden mit schwarzen Ziegelstreifen, Gesimsen und einem breiten Zierfries geschmückt. 1983–1985 ergänzte Wolf-Rüdiger Borchardt (* 1939) das Ensemble mit einem viergeschossigen Klassentrakt in geschlossener Bebauung mit hofseitigem Turnhallenflügel. Dieser Stahlbetonskelettbau mit Fertigteil-Fassadenplatten passt sich in roter Klinkerverblendung mit seinen gliedernden und schmückenden Elementen den historischen Bauten an. Der ursprüngliche Bau entstand für die 11. Realschule für Knaben, die, nachdem sie 1918 Borsig-Realschule wurde, bis zum Zweiten Weltkrieg mehrfach den Namen wechselte. 1943 endete der Schulbetrieb zeitweilig zugunsten der Nutzung für Lazarett und Notunterkünfte. In dem trotz Kriegswirren erhaltenen Gebäude fanden in den ersten Nachkriegsjahren einige Schulen zeitweilig Quartier bis sich als Hausherr die 15. Grundschule etablierte. Sie wählte 1967 den Namen L., begründet durch ihre Partnerschaft zum Landkreis Lemgo (heute zum Landkreis Lippe/Bundesland Niedersachsen gehörig). Das vormalige Lehrerwohnhaus ist seit geraumer Zeit Schulhaus der  Kontext: Robert-Koch-Oberschule (Gymnasium)Robert-Koch-Oberschule (Gymnasium). Das zwischen dieser und der L. befindliche Schulfreigelände und die Turnhalle werden gemeinsam genutzt. Die 1896 errichteten Gebäude sind denkmalgeschützt.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
www.berlingeschichte.de/Lexikon/Index.html