Gewerbehof Laurinat

Kreuzberg,
Zeughofstraße 20.

Paul Überholz errichtete 1902 den Komplex im Jugendstil für Carl Laurinat (um 1843–1908). An der Straße befindet sich ein reich verziertes fünfgeschossiges Mietshaus, auf dem Hof ein Quer- und zwei Seitenflügel. Die Hoffassaden wurden mit gelben Klinkern und roten Klinkerbändern verblendet und mit Putzreliefs geschmückt. Laurinat hatte hier seine Pianofortefabrik Laurinat & Co., die 1879 gegründet wurde und sich zuvor in der Adalbertstraße 95 (1886) und der Wassertorstraße 9 (ab 1888) befand. Die Firma, die jährlich ca. 1000 Klaviere produzierte, hatte auch Niederlassungen in London und Dortmund. Nach Laurinats Tod versuchte seine Tochter von 1922 bis 1926 einen Neuanfang. Den Gewerbehof in der Zeughofstraße vermietete Laurinat an 12 weitere Firmen u. a. die Klaviaturfabrik Hermann & Bartrow und die Möbelfabrik Dibbelt & Rothe. In den 20er/30er Jahren gehörte der G. der Metallwarenfabrik J. Bornmann und in den 40er Jahren der Konko Schokoladenfabrik. Heute befinden sich hier u. a. das Bildungswerk für Demokratie und Umweltschutz der Heinrich-Böll-Stiftung und das  Kontext: EiszeitkinoEiszeitkino. Der G. steht unter Denkmalschutz.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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