Gesindehospital

Friedrichshain,
Koppenstraße 38-40.

Das Haus wurde als Städtisches Gesindehospital 1868 eröffnet. Das dreigeschossige Gebäude hat einen leicht vorgezogenen dreiachsigen Mittelbau, die Fassade ist gelb verputzt, die Ecken sind mit weißen Putzbändern abgesetzt. Hinter dem Haus befindet sich ein Garten. Nach der Satzung wurden hier über 50 Jahre alte dienstunfähige Dienstboten aufgenommen, die ab dem Alter von 60 die letzten 10 Jahre und ab 50 die letzten 20 Jahre ununterbrochen "vorwurfsfrei" in Berlin in Stellung waren und sich durch außerordentliche Dienstleistungen, "jedoch nicht durch Leichtsinn" unheilbare Erkrankungen zugezogen hatten. Circa 120 Personen fanden hier Aufnahme und erhielten ein monatliches Pflegegeld, freie Wohnung, Brennmaterial und Licht, Reinigung der Leib- und Bettwäsche, ärztliche Behandlung und freies Begräbnis. Finanziert wurde das G. durch den Gesinde-Belohnungs- und Unterstützungsfonds, in den jeder Dienstbote in Berlin bei Dienstantritt oder -wechsel einzuzahlen hatte. Noch in den 1960er Jahren befanden sich hier ein Stifts- und ein Altenheim. Nach der Rekonstruktion war das Haus Sitz der SED-Kreisleitung Friedrichshain. Heute hat hier das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg, Gesundheitsamt, Abteilung Sozial- und Gesundheitsdienst, seinen Sitz.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
www.berlingeschichte.de/Lexikon/Index.html