Gerisch, Karl Alwin (auch Albin; Pseud. A. Ger)

* 14.03.1857 Rautenkranz (Vogtland),
† 08.08.1922 Berlin,
Politiker.

Der gelernte Maschinenschlosser kam Anfang der 1880er Jahre nach Berlin und war von 1885 bis 1892 Vorstandsmitglied im Metallarbeiterverband Berlins. Von 1890 bis 1892 amtierte er gemeinsam mit Paul  Kontext: Singer, PaulSinger als Vorsitzender der SPD. Im Anschluss daran war G. bis 1912 Kassierer und von 1912 bis 1917 Sekretär im Parteivorstand der SPD, der seinen Sitz in der Katzbachstraße und ab 1903 in der Lindenstraße hatte. In den Jahren von 1894 bis 1898 und von 1903 bis 1906 gehörte er dem Deutschen Reichstag an. Unter dem Pseudonym A. Ger veröffentlichte G. volkstümliche politische Erzählungen und Romane, die ein Bild von der Not und vom Elend im Erzgebirge vermittelten. Am ehemaligen Sitz der SPD-Parteizentrale in der Katzbachstraße 9 erinnert eine Gedenktafel an ihn.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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