Genest, Wilhelm Ludwig Werner

* 18.08.1850 Jerichow an der Elbe,
† 13.03.1920 Berlin,
Unternehmer.

G. studierte von 1869 bis 1873 an der Berliner Gewerbeschule Maschinenbau und arbeitete danach als Ingenieur der Preußischen Eisenbahnen. Er gründete am 01.10.1879 mit dem Kaufmann Wilhelm Mix die "Elektrofirma Mix und Genest Telegraphenbauanstalt und Telegraphendrahtfabrik" in der Prinzenstraße 23 (ab 1883 Sitz in der Wassertorstraße 14). Das Unternehmen wurde 1889 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, deren Generaldirektor er wurde. Die Fabrik produzierte ab 1884 u. a. in der Neuenburger Straße 14 A und nannte sich seitdem "Telegraphenbauanstalt Telephon- und Blitzableiterfabrik Mix & Genest". 1900 nahm die Firma einen weiteren Produktionszweig hinzu, sie fertigte jetzt Rohrpost- und Förderanlagen. G. gehörte ab 1907 dem Aufsichtsrat an und zog sich aus den aktiven Geschäften zurück. Ihm sind zahlreiche Erfindungen und Verbesserungen auf dem Gebiet des Fernmeldewesens zu verdanken. Das Gebäude für Entwicklung, Verwaltung und Produktion wurde 1907 bezogen und wurde bis Anfang der 70er Jahre von der Firma genutzt. Zweigfabriken befanden sich 1891 in der Brandenburgstraße (heute Lobeckstraße) 6, 1892 Neuenburger Straße 18, in der Gitschiner Straße 80 und 1895 in der Bülowstraße. G. wurde auf dem Alten Friedhof in Lichterfelde-West bestattet. Die Geneststraße (Tempelhof-Schöneberg) trägt seinen Namen.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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