Kreuzberg,
Wilhelmstraße 118.
Das B. entstand 1911 nach Plänen von Arnold Kuthe als einer der ersten Stahlbetonskelettbauten Berlins und erhielt eine Jugendstilfassade. Hinter dem Hauptgebäude wurden drei Höfe angelegt, deren Gebäude sind mit weißglasierten Klinkern verkleidet, die durch rotbraune Klinker gegliedert und mit geschmückten Putzflächen versehen wurden. Nach der Zerstörung von großen Teilen des B. im Zweiten Weltkrieg, wurde das Vorderhaus nicht wieder aufgebaut. Heute zeigt ein Wandbild an einer Brandmauer den früheren Eingang des B. Die Firma Lüderitz & Bauer war von Josef Bauer (18621952) und Ernst Lüderitz (18611927) 1888 gegründet worden und hatte ihren ersten Sitz in der Leipziger Straße, ab 1893 im Buchhändlerhof (Mitte) und zog 1911 in das für sie erbaute B. Sie gehörte zu den Pionieren der industriellen Buchproduktion. Die Firmenbesitzer gründeten 1900 den Verband Deutscher Buchbindereibesitzer. In der Wilhelmstraße waren bis zu 400 Mitarbeiter beschäftigt. Das Gebäude wurde aber auch weitervermietetu. a. an die Pianofabrik Gebr. Schwechten. Heute nutzt neben Lüderitz & Bauer die Buchbinderei Herbert Hensch den Komplex.
© Edition Luisenstadt, 2002
Stand:
21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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